Deutschland befindet sich im Umbruch: Wir leben in einer dynamischen Welt und in einer sich stetig verändernden Gesellschaftsstruktur. Dies ist aktuell spürbarer denn je. Ein maßgeblicher Faktor bei der Umstrukturierung von Rahmenbedingungen, die uns alle betreffen, ist die Energiewende. Die Basis für Stabilität und eine intakte Infrastruktur ist und bleibt dabei unsere Wirtschaftskraft. Umso wichtiger ist es also, dass die Energiewende gelingt – ohne unsere Infrastruktur zu gefährden und ohne unseren Motor, die Wirtschaftskraft, zu drosseln.

Die Energiewende ist bereits im vollem Gange. Im Kampf um mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und wirtschaftliche Unabhängigkeit hat sich Deutschland dazu entschieden, den Weg weg von fossilen, endlichen Brennstoffen, hin zur Nutzung grüner, CO2-freier Energien zu beschreiten. Dieser Weg mag beschwerlich sein, es gibt in der gegenwärtigen Situation jedoch kein Zurück mehr. Höchste Zeit und Grund genug also, um den Fokus einmal auf die Faktoren zu legen, die nötig sind, um die Energiewende zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.
Die Energiesysteme der Zukunft
Laut einer aktuellen Studie der energietechnischen Gesellschaft hat Deutschland die Chance, sich bis 2050 aus 100% erneuerbaren Energien zu versorgen. Dazu sind jedoch massive Umstrukturierungen erforderlich. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass sich unsere Energieversorgung aus einem Mix aus größeren und kleineren Energieeinheiten speisen muss. Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Windkraftwerke, Geothermie, Wasserstoff und biogene nachwachsende Brennstoffe sind dabei die wichtigsten Quellen, die unsere zukünftige Energielandschaft prägen werden. Diese Entwicklung geht mit einem massiven Anstieg von Erzeugungseinrichtungen einher. Die Diversifizierung der Energieeinheiten bringt ebenfalls mit sich, dass diese zunehmend aus lokalen und regionalen Einheiten bestehen, die in Planung, Betrieb und Optimierung eigenständig agieren.

Zugegebenermaßen ist dies eine große Vision, bei deren Vorstellung sich viele Menschen skeptisch am Kopf kratzen und sich Fragen: Wie sollen wir das schaffen? Nehmen wir uns da nicht zu viel auf einmal vor?
Um die Antwort vorwegzunehmen: Wir laden uns als Gesellschaft ein großes Paket auf die Schultern, doch mangels Alternativen zur Bewältigung globaler Krisen und zum Erhalt eines lebenswerten Planeten gibt es keine andere Wahl. Und ja: wir können es schaffen! Die Vorraussetzungen dafür sind allerdings ein Umdenken auf allen Ebenen, ein abgestimmtes Handeln und die richtigen Werkzeuge zur Umsetzung. Das Schweizer Taschenmesser zur Umsetzung der Energiewende kann dabei nur die konsequente Digitalisierung unserer Strukturen und Arbeitswelten sein.
Mit Vaira tragen wir einen Teil dazu bei und sorgen dafür, dass du neue Versorgungs-Infrastruktur einfacher, präziser und schneller dokumentieren kannst. Mit den richtigen digitalen Werkzeugen, kannst du die Energiewende auch für dein Unternehmen über die Bühne bringen, Wirtschaftlichkeit bewahren und Versorgungsengpässen in deinem Einzugsgebiet frühzeitig entgegenwirken.
Thesen zur Digitalisierung des Energiesystems
Um des Stellenwert der Digitalisierung bei der Energiewende besser zu verstehen, werfen wir nun einen Blick auf die kürzlich im Branchenmagazin 50,2 erschienene Studie »Digitalisierung des Energiesystems – 14 Thesen zum Erfolg« des Fraunhofer Instituts und gehen auf 4 dieser Thesen genauer ein.

»Der Wert von Energie ist zukünftig abhängig von den verknüpften Daten.«
Lange Zeit wurden Daten dezentral auf Zetteln und Papierformularen erfasst und in Aktenordnern, unzugänglich für die Öffentlichkeit und zentrale Stellen gelagert. Das hat lange Zeit so auch funktioniert – mal besser, mal schlechter. Mit der Umgestaltung der Rahmenbedingungen und einer immer größer werdenden Komplexität und Diversität von Energiesystemen wird es zukünftig so aber nicht mehr funktionieren. Viele Unternehmen bemerken bereits heute, dass die Ansprüche an die Baudokumentation und andere essenzielle Daten steigen. Eine effiziente und für Unternehmen wirtschaftlich tragbare Herangehensweise muss eine einfachere Erhebung und eine Verknüpfung verschiedener Datensätze mit sich bringen. Daten müssen zentral gespeichert und jederzeit abrufbar sein. Der einzige Schlüssel, um das zu erreichen, ist die digitale Transformation.
»Digitalisierung ist notwendige Kernkompetzenz im zukünftigen Stromnetzbetrieb.«
Die Komplexität der Energieeinheiten, wie zu Beginn beschrieben, kann nur mittels digitaler Werkzeuge aufrechterhalten, vernetzt und effektiv eingesetzt werden. Für eine rein manuelle Herangehensweise sind die angestrebten Strukturen zu sehr ineinander verzahnt. Da sie zukünftig nicht mehr nur zentral sondern auch lokal eigenständig funktionieren müssen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bilden digitale Hilfsmittel zum Betrieb, zur Organisation und Optimierung die Basis für alles Weitere. Akteure sollten sich bereits jetzt den Umgang mit diesen Hilfsmitteln aneignen, um später nicht abgehängt zu werden.
»Eine dezentrale Energiewende bedeutet vollständige Digitalisierung bis in die unteren Netzebenen«
Die Erklärung zur vorherigen These erläutert bereits die wichtigsten Aspekte zur dritten hier aufgegriffenen These der Autoren des Frauenhofer Instituts. Vollständige Digitalisierung bedeutet, dass alle Akteure durch digitale Werkzeuge miteinander vernetzt sind und sinnvoll miteinander interagieren können. Unabhängig von Größe und Art der Einheit darf dabei niemand ausgeschlossen werden.
»Die rechtzeitige Umsetzung der Energiewende kann nur durch eine vollständige Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsprozessen gelingen«
Diese These hebt sich insofern von den bereits angeführten ab, als dass sie nicht direkt von Unternehmen beeinflusst werden kann. Die Entscheidungsgewalt zum Ablauf von grundlegenden Genehmigungsprozessen liegt bei der Politik. In diesem Fall können wir alle nur zusammen immer wieder appellieren, aufmerksam machen und parallel dazu die eigenen digitalen Strukturen in den einzelnen Unternehmen ausbauen.
Durch die Erläuterung der Thesen sollte nun klar geworden sein, warum der Stellenwert der Digitalisierung für die Energiewende so groß ist und warum wir besser heute als gestern auf digitale Werkzeuge im Großen sowie im Kleinen setzen sollten.
Wo deutsche Unternehmen bei der Digitalisierung stehen
Zum Schluss wollen wir nun den Blick nochmal auf den IST-Zustand bei deutschen Unternehmen werfen. Es ist klar, dass wir die Energiewende erfolgreich umsetzen müssen und das eine konsequente flächendeckende Digitalisierung der Strukturen dafür eine notwendige Bedingung ist. Doch wie sieht es derzeit aus? Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer, veröffentlicht im Fachmagazin heise, lässt erahnen, dass es großen Nachholbedarf gibt.

Die Umfrage unter mehr als 4000 Betrieben kommt zu dem Ergebnis, dass 37 % der Firmen einen zeitlichen Mangel und 34% einen finanziellen Mangel als Haupthemmnis bei der digitalen Transformation sehen. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Unternehmen müssen sich flexibel, effizient und modern aufstellen um ihre Wirtschaftlichkeit zu wahren.
Wenn Fachkräfte durch veraltete Arbeitsstrukturen abgeschreckt werden, wenn zusätzlich viel Zeit für handschriftliche Dokumentationen mit wachsenden Ansprüchen drauf geht und wenn durch steigende Erzeuger- und Materialpreise jeder Cent zwei Mal umgedreht werden muss, kann man sich als Unternehmen oft keine großen Investitionen in die Zukunft leisten. Man konzentriert sich stattdessen eher auf sein Kerngeschäft. Genau diese Investitionen in die Digitalisierung sind jedoch der Schlüssel dafür, all diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Durch eine konsequente Digitalisierung steigt die Effizienz und die Attraktivität als Arbeitgeber, während die Kosten durch das Einsparen langwieriger Prozesse sinken.
Mit Vaira dem Ziel Stück für Stück näher kommen
Es wird wohl ein langer und zäher Kampf, bis wir an unserem gemeinsamen Ziel einer gelungenen Energiewende angekommen sind. Mit Vaira bieten wir Lösungen an, die eingesetzt werden können, um diesem Ziel Stück für Stück näher zu kommen. Nun liegt der Ball bei der Politik, die die richtigen Rahmenbedingungen schaffen muss. Und auch bei den Unternehmen, die den Schritt hin zur digitalen Transformation wagen müssen, um sich selbst und der Umwelt Gutes zu tun.